Dienstag, 30. Dezember 2014

Spielerischer Jahresabschluss

Nachdem diesen Montag keine anderen Autoren anwesend waren, schmiss ich mich mit den Couchsurfern, sowie 2 interessierten Gästen aus England zusammen.

Wir starteten mit dem Spiel des Jahres 2014 Camel Up. Nein, ich hatte das Spiel vorher noch nicht gespielt, sonst hätte ich sicher protestiert :-)

Wir waren 8 Leute und das kann Camel Up vorzüglich: 8 Leute gemeinsam am Spieltisch vereinen. Das Spiel gestaltet sich recht einfach: Bin ich am Zug darf ich entweder einmal würfeln und das entsprechend farbige Kamel um die 1-3 Felder weiterbewegen, ein +1 oder -1 Plättchen auf den Parcours legen, eine Wetttafel nehmen, oder eine Wettkarte fürs Spielende ablegen.
Nachdem sich jedes Kamel einmal bewegt hat, endet ein Durchgang und es gibt eine Zwischenauszahlung. Schafft es ein Kamel komplett ins Ziel, endet das komplette Spiel und es gibt die Wettauszahlungen.
Hatte man eigentlich irgend eine Erwartung an Anspruch, oder irgend eine Form von Einfluss? Das sollte man beides komplett über Bord werfen, denn Camel Up besitzt von beidem nicht den Hauch. Ansatzweise erinnerte mich das Ganze an Kalimambo, wobei bei diesem das Rennen auf den Punkt gebracht wird und Camel Up künstlich aufgebläht wirkt. Sobald rechnerisch klar ist, welches Kamel den Durchgang gewinnen wird, stürzt man sich auf die Wettplättchen - wohl dem, der ausgerechnet in dem Moment an der Reihe ist… fürchterlich!

Danach teilten wir unsere Achtpersonengruppe. Unsere Hälfte machte sich an ein wirkliches Spiel des Jahres: Abluxxen. Dieses Spiel vereint einfachste Regeln, sowie taktische Spieltiefe, wie kaum ein anderes Spiel des Jahrgangs und das in der handlichen Schachtel… großartig!


Zum Abschluss wollten meine Mitspieler ein “Irongamesspiel” kennenlernen, also entschied ich mich für PAX, weil dieses von den Regeln her recht einfach zu vermitteln ist - einfach zu meistern natürlich weniger. Ich konnte am Ende als Schlussspieler die Intrigenmehrheit übernehmen, da schon recht früh klar war, dass Rom am mächtigsten werden würde. Die 3 Mitspieler (alles Erstspieler) wussten natürlich noch nicht genau, wie sie sinnvoll gegen Rom spielen konnten und Tracey (die Besucherin aus England) hatte eigentlich noch die Chance, ihre Intrigenauslage zu erhöhen, rechnete wohl aber nicht, mit meinen vielen Intrigekarten auf der Hand.

Heute gibt es ein paar Filmtips und einen Spieletip (auch wenn der für viele nicht neu sein wird):

Spieletip:
Istanbul

Filmtips:
Interstellar
Nightcrawler

Nicht ganz so toll:
Mr. Turner

Dienstag, 16. Dezember 2014

Fertiges und Unfertiges

Da Sophia von den Couchsurfern auch zu früh in der Spielwiese war, setzten wir uns kurzer Hand zusammen und machten uns an Abluxxen von Ravensburger, von dem schon viel Gutes zu lesen war, doch kann es auch zu zweit überzeugen?

Wir starten mit je 13 Handkarten und dürfen am Zug so viele Karten gleichen Werttes ablegen, wie wir wollen. Legt der Gegner dann die gleiche Anzahl Karten eines höheren Wertes, wird abgeluxxt. Passiert das nicht, bleiben gelegte Karten liegen und neue Karten werden halb darüber gelegt. Am Ende sollte man seine Karten loswerden und gleichzeitig viele Karten auf den Tisch bekommen. Ich muss sagen, es hat sich gelohnt. Abluxxen bietet trotz allen Glücks genug Freiraum für taktische Überlegungen... Sicher ist die Partie zu zweit nicht die Optimalste - mit mehr Spielern ist einfach mehr los auf dem Tisch und man kann ab und an mehrere Spieler treffen.

 Inzwischen hatte sich die Spielwiese gefüllt und Hartmut zeigte mir seine 2er Version von Okavango. Hier stellt ein Spieler dem anderen den Fotograf auf eine bestimmte Spielplanseite und dieser muss dann versuchen in wenigen Zügen die Kostellation für das Foto herzustellen. Dabei ist die Wertung nun vielschichtig, was zu gefallen weiß, allerdings wünscht man sich einen Aufdruck auf der Auftragskarte. Ich vermisse die Sonderkarten gar nicht.

Nun war Miguel an der Reihe. Er hatte ein Weltraumspiel, bei dem man sich mit seinen grünen Würfeln bewegt, mit blauen Würfeln auf Planeten neue, bessere Würfel erhält und mit roten Würfeln andere zerstört, oder gegen die Asteroiden vorgeht. Ich muss sagen, dass die Grundidee begeistert hat, nur einige Details waren noch nicht stimmig (Würfeltausch zu schwach, Punktewertung) und die Konstellation zu dritt war nicht optimal: während sich Hartmut mit mir prügelte, kam Miguel unbehelligt seinem Ziel näher. Da war der Spielsieg schon nach 20 Minuten vorherbestimmt. Aber das ist alles nichts, was man nicht noch in den Griff bekommen kann.

Zum Abschluss bildeten wir noch eine Sechserrunde und spielten die Neuheit von Schmidt: Adventure Tours - total bescheuerter Name! Von seinen Handkarten legt man immer eine entweder als Gepäck, oder als Person. Allerding benötigen Personen eine bestimmte Menge Gepäck. Personen geben eine Bonusaktion und auch Punkte bei Spielende, so man diese am Ende noch bei sich liegen hat. Das ist allerdings das Problem, bei diesem vom Chaos beherrschten Hin- und Her. Vorteil: die Spieler sind schnell wieder an der Reihe und werden auch wenn sie nicht an der Reihe sind ab und zu belangt. Das Ganze besitzt sogar eine gewisse Dramaturgie durch die Änderung der Startkategorie, aber viel Einfluss, sinnvoll zu spielen und willkürlich Opfer der Gegner zu werden trüben den Spielspaß.

Aktuelle Eindrücke zu Die Staufer

Neue Warnungen, was man sich am besten nicht im Kino anschaut:
The Riot Club
Am Sonntag bist du tot
und The Zero Theorem

Nur noch bis diesen Samstag: Portofrei bei Irongames bestellen!!

Mittwoch, 3. Dezember 2014

Mit Würfeln auf nach Istanbul

Heute traf ich mich mit Jeff schon früher in der Spielwiese, um uns zu Alea Iacta Est noch einmal auszutausche und seine Ideen zu testen. Leider funktionierte die Heizung nur teilweise, dass man kaum ohne Jacke sein könnte.

Wir mussten eine Partie mit 4 Personen simulieren, also jeder 2 Farben. Der Ansatz war OK, aber die Konkurrenz war nicht groß genug. Wir reduzierten Felder und testeten noch einmal. Das war besser, aber man könnte zu einfach rausgeschoben werden.

Inzwischen waren wir nicht mehr zu zweit. Mit Vassili aus Griechenland und Miguel testeten wir noch einmal, aber jetzt mit meinem Gebäude. Das lief ganz gut, aber eine der Sonderaktionen wurde nie gerne genutzt und diverse SPQR Karten müssen modifiziert werden.

Nachdem noch ein Gast aus Südafrika die Autorenrunde verstärkte, passierte es wieder, dass niemand sonst einen Prototyp dabei hatte. Also nahmen wir uns Istanbul vor, das bis zu 5 Spielern spielbar ist.

Diverse Orte liegen aus und die Spieler reisen mit ihrem Scheibenstapel umher, um dort Aktionen auszuführen. Es gilt Waren zu erwerben, mit dem Geld zu Haushalten und sich auf verschiedene Wege 5 Rubine zu besorgen, wo wir auch gleich beim Spielziel sind. Es dauerte etwas, bis man alle Gebäude intus hatte und zu fünft zog es sich auch, bis man wieder am Zug war. Ich hatte eigentlich das ganze Spiel über ein schlechtes Gefühl und so gut wie nie ordentlich Geld, aber irgendwie reichte es trotzdem zum Gewinnen, da man auch Rubine erhält, wenn man die Bonusplättchen sammelt, die auch gut während der Züge hilfreich sind. Istanbul wird zurecht von vielen Seiten gelobt, denn es macht Freude, zu taktieren und für sich den sinnvollsten Weg zu suchen.