Freitag, 27. März 2009

Das Geschäft mit dem Pöppel

Da ich letzten Montag krankheitsbedingt nicht in der Spielwiese sein konnte, möchte ich heute ein Thema aufgreifen, was keinen Spielefreund kalt lässt: Das Spiel des Jahres! Auch wenn einige fest behaupten: Interessiert mich nicht, so sind gerade das die ersten, die ihren Unmut kundtun, sobald der Gewinner vor liegt.
Seit letzten Sonntag liegt das Spiel des Jahres-Toto auf der Spielboxseite online. Viel zu früh wie ich meine. Wer als erster den späteren Sieger vorhersagt, gewinnt einen Preis. Da noch längst nicht alle Spiele erschienen, geschweige denn gespielt sind, ist so etwas natürlich höchst spekulativ.
So hält sich die Gemeinde vor allem an den Essen 2008 - Spielen fest. Dominion nimmt eine ähnliche Position wie letztes Jahr Stone Age ein: jeder mag das Spiel und würde sich wünschen, wenn es den Pöppel bekommen würde. Meines Erachtens stehen die Chancen wohl nicht so schlecht, da vor allem die Regeln schlanker sind, als bei Stone Age.
Pandemie wurde auch häufig genannt, aber hier halte ich die Thematik für grenzwertig. Letztendlich ist das Spiel des Jahres ja nicht für uns Spieler gemacht, sondern für die Horden "unwissender Weihnachtsspielekäufer". Und die haben oft ganz andere Ansichten, als es der Spieleprofi für möglich hält. Jetzt geht es aber zuerst einmal um die Auswahlliste und ich verfolge das Ganze dieses Jahr mit einem gesteigerten Interesse :-)

Dienstag, 17. März 2009

Spielwiese 16.03.2009

Heute sollte Dietmar Stadler, der in der Spielbox Online als eifriger Poster bekannt ist die Spielwiese besuchen. Peer war nicht sehr fit und so sollte es für ihn nicht allzuspät werden. Er hatte eine schöne Idee für eine Art Wissensspiel mit "Can't Stop"-Element. Vom Mechanismus her sehr erfrischend, aber natürlich mit den Problemen, die dieser Gattung Spiel anhaften: Spielt man das Spiel ein zweites Mal und bekommt man bekannte Aufgaben, wird es nur noch ein geringes Problem sein, ordentlich zu punkten. Vor allem verlangt das Spiel noch viel Recherchearbeit, um neue Aufgabenkarten zu entwickeln und so für die nötige Abwechslung zu sorgen.
Etwas kurzes ging noch, also streuten wir ein Uptown ein. Schade, dass Schmidt Spiele nicht die Lizenz bekommen hat dieses feine Spiel einem größeren Publikum zu ermöglichen.
Für uns verbliebene drei ging es jetzt an das vorzügliche Age of Empires III. Leider haben wir wieder ein paar kleine Regeldetails vergessen bzw. falsch gedeutet (ich sollte mich nicht allzusehr auf mein Gedächtnis verlassen aufgrund der Fülle an verschiedenen Spielregeln). Aber die nächste Runde wird dann wohl endlich korrekt laufen.
Zum Glück waren meine Gegner nicht allzu kriegerisch eingestellt und haben sich auch extrem um ein Schiff geprügelt, sonst wäre mein Sieg sicher in Gefahr gewesen - hatte ich doch voll auf Warenchips und Mönche zum Überfluten der neuen Welt gesetzt... dabei wieder gänzlich den möglichen Koflikt außer Acht gelassen.
Superspiel!

Mittwoch, 11. März 2009

Hippodice fest in Berliner Hand

Nachdem der aktuelle Hippodice Autorenwettbewerb abgeschlossen ist, lässt sich feststellend sagen, dass 3 der 6 Finalspiele von Berliner Autorenkollegen erschaffen wurden. neben Olaf Hartmann (gratuliere zu deinem ersten schönen Erfolg), schaffte es Jeff Allers sogar mit beiden Spielen in die Top-6 und dabei mit Wampum auf den 2. Platz... tolle Leistung!

Schön, dass Thorsten Gimmler anwesend war und ein wenig aus dem AWB-Nähkästchen plaudern konnte. Nach der Notenvergabe durch das Hippodiceteam war der Abstand zwischen Spiel Nummer 6 und 7 recht groß, sodass dieses Mal nicht die eher üblichen 10 Spiele in der Endrunde zu finden waren. Aufgrund der Häufung längerer Spiele wären auch mehr als 6 an dem einen Redakteurtesttag nicht zu schaffen gewesen.

Fast alle der Finalspiele wurden sofort von den Verlagsvertretern mitgenommen, was den hohen Stellenwert des Hippodice AWB aufzeigt. Sicher wird das ein oder andere davon wieder veröffentlicht werden.

Nebenbei wurde an dem Abend natürlich auch gespielt:

Jeff testete ein paar Erweiterungskärtchen für Aber bitte mit Sahne, wobei manche der Kärtchen das Problem haben in der ersten bzw. letzten Runde keinen oder so gut wie keinen Nutzen zu bringen. Aber Jeff hat ja stets genügend Ideen im Köcher, um diese gleichwertig zu gestalten.

Da noch mehr Leute hinzukamen, spalteten wir uns auf und machten mit Peer's Dschingis Khan weiter. Für meinen Geschmack dauert es eine Spur zu lange dafür, dass über die Spieldauer keine neuen Elemente dazukommen.

Mein Takla Makan Test brachte weiterhin ein Kingmakerproblem zu Tage und ein unausgereiftes Spielende. Das sind die Hauptbaustellen fürs Weiterentwickeln.

Dienstag, 3. März 2009

Die erste Neuheit 2009

Es war gar nicht zu erwarten, dass wir an dem Montag so eine große Runde werden würden. Zwei neue Leute tauchten auf und wurden natürlich sofort integriert.
Wir starteten mit meinem Wüstenreisespiel Takla Makan, welches seinen letzten Test bereits im April 2008 absolvierte und damals ziemlich scheiterte. Mit frischem Elan hatte ich ein paar Kleinigkeiten geändert und siehe da, es funktionierte schon besser. Sicher gibt es noch Brandherde zu löschen, aber das Zeug zu einem bald fertigen Spiel hat Takla Makan.

Da Torsten Gimmler nach längerer Zeit mal wieder in der Spielwiese zu Gast war, hatte er natürlich auch eine Schmidt-Neuheit dabei: Livingstone.
Letztes Jahr hatte ich doch tatsächlich den Prototyp gespielt. Bis auf Details war das fertige Spiel doch ziemlich nah am Prototypen.
Ein Spieler würfelt mit 10 Würfeln und dann nehmen sich die Spieler nacheinander immer einen davon. In weiteren Runden kann man dann weitere Würfel nehmen, aber nur, wenn die Augenzahl höher ist, als der vorherige Würfel. Ein Würfel erlaubt immer eine Aktion auszuführen, die zumeist mit der Augenzahl zusammen hängt. Entweder die Augenzahl an Münzen nehmen, die Augenzahl an Steinen aus einem Beutel ziehen (wobei ähnlich wie bei Jenseits von Theben viel Schotter im Beutel liegt), in der Reihe, welche die Augenzahl vorgibt eine Gebäude bauen oder einfach eine Karte nehmen.
Für das Gebäudebauen gibt es gleich Siegpunkte entsprechend der Reihe und bei Spielende noch einmal für die Mehrheit in einer Spalte. Jede Runde rückt ein Schiff ein Feld weiter, bis nach Feld 10 das Spiel endet. Ein wichtiger Bestandteil ist das Spenden von Münzen in eine kleine Sparkiste, denn wer am Ende das wenigste gespendet hat, scheidet aus!
Tja - was für ein Spiel... einerseits ist der Würfelnehmmechanismus sehr schön und macht viel Spaß, andererseits verbirgt sich dahinter dann doch ein Spiel, das viele Optionen bietet und für die vorgegaukelte Leichtigkeit zu lange dauert. Aktionen wollen wohlüberlegt sein und wenn die Runde dann aus 5 Spielern besteht, dann sind selbst 90 Minuten kaum einzuhalten (Achtung: die Zählleiste hat ein Blinder designt!). Das schlimmste aber ist die Karte, die erlaubt das Schiff ein Feld zurück zu bewegen.Dadurch verlängert sich das Spiel beträchtlich... bei drei dieser Karten im Stapel und wenn man den Stapel dann das dritte mal anbrechen muss, doch immens. Sicher, diese Verzögerungen haben dabei geholfen den fortgeeilten Spieler noch abzufangen, aber "cleveres Spiel" ist etwas anderes. Ein weitergehendes Urteil erfordert noch mindestens eine Runde.
Den Abschluss bildete eine schnelle lockere Runde Clans.